Mittwoch, 27. April 2016
SPAR nicht mit Intelligenz, sag
"Ja! Natürlich" zu Van der Bellen, denn die Devise ist:
ADEG (Anstatt Deutschnationale Eher Grüne)
Keinen PENNY Präsidentengehalt für Norbert, denn für
HOFER lautet der ZIELPUNKT nicht Hofburg, sondern
BIPA (Besserungsanstalt Identitär-Populistischer Arier)

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Steckbrief Norbert Hofer
Größe: 1,933 m
Gewicht: 88 kg
Augenfarbe: blau-braun
Lieblings-Getränk: Volks-Sturm, Inländer-Rum
Lieblings-Star-Trek-Figur: Lt. Uhudler
Mein schönstes Ferienerlebnis: Wolgograd (dank eines guten Reise-Führers)
Sternzeichen: Schütze
Lieblings-Hit: ler, Süßer die Glocks nie klingen, rechtsdrehender Walzer, Ein-Marsch
Lieblings-Essen: Grenadiermarsch, Kreide
Lieblings-Tiere: Braunbär, Schäferhund, Deutschtümmler, Königstiger
Lieblings-Royal: Edward VIII
Lieblings-Schauspieler: Dolph Lundgren, Charlie Chaplin
Ausgleichssport: Autobahnen bauen, paralympisches Paragliding
Lieblings-Fernsehsendungen: die "ZIB 1000" von 19:33-19:45, Braunschlag
Stärken: Konzentration, Lagerhaltung
Lieblings-Wetterphänomene: kristallklare Nächte, Zyklon
Wenn heute mein letzter Tag wäre, würde ich noch ...: einen Baum fällen (nimm das, VdB!)

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Sonntag, 10. April 2016
Kommentare 2015
und 2016 (bis jetzt)

kommentare broer 2015-2016 (docx, 47 KB)

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Ignorance is Griss
Der Präsidentschaftswahlkampf kommt langsam in seine intensive Phase. Allerorten werden wir mit mehr oder weniger intelligenten Plakaten und Sprüchen beglückt: "Unkraut vergeht nicht! Dr. Andreas Khol" - "Außer man raucht's! Dr. Alexander Van der Bellen". Und das sind die zwei Universitätsprofessoren! Was soll man sich da vom Rest erwarten, der im Vergleich dazu qualifiziert ist wie ein afghanischer Flüchtling. Nein, auch hier leider keine Ärzte dabei, aber immerhin ein echter Ingenieur: Hofer, der Diskontkandidat, der den Populismus direkt von der Palette runter verkauft. Das freundliche Gesicht des Rechtsextremismus, die Para-Glid-Creme für die Penetration der FPÖ in höhere Ämter. Auch ein reicher Baumeister tritt an. Der Alpen-Trump ist ebenfalls ein rechter Trampel. Da wird Fremdschämen zum Leistungssport. Aber er hat sich die Rolle des Kasperls zumindest freiwillig ausgesucht. Weniger verständlich ist da schon, warum der ORF und andere Medien glauben, auch alle anderen auf dieses Niveau runterziehen zu müssen, z. B. durch die "Wahlfahrt".

"Driving Miss Irmgard" würde ich mir mit Morgan Freeman vielleicht noch anschauen, aber sicher nicht mit Hanno Settele. Das Golden Girl Griss meinte unlängst, dass die Nazis nicht "von Anfang an nur ein böses Gesicht gezeigt hätten“. Nun ja, auch das Leben von Adolf Hitler begann mit einem Höhepunkt. Aber von da an ging's schon eher bergab. Auch in anderen Fragen bewies sie Sensibilität: sie meinte sie beziehe eine "normale" Beamtenpension - von 9000 Euro. Ja, ich bin sicher, das bekommen die Krankenschwestern und Kindergärtnerinnen auch. Manche meinen, man sollte sie wählen weil sie eine Frau ist. Arien auf die Ovarien? Das schwache Geschlecht als schwaches Argument. Das noch wesentlich schlechtere Argument ist jedoch, dass sie keine "Insiderin" ist und nicht zum "Establishment" gehört. Dieses Denglish ist doch nur ein Euphemismus dafür, dass sie keinerlei Erfahrung hat. Ignorance is bliss, sagen die Engländer. Bei uns ist Ignoranz Griss. "Sie ist eine Frau und weiß nicht, was sie tut!" - würden Sie einen Starkstromelektriker auch nach diesen Kriterien auswählen?

Mangelnde Erfahrung kann man Andreas Khol nicht vorwerfen. Das - und dass er nicht Erwin Pröll ist - sind aber leider auch schon das einzige, was man ihm nicht vorwerfen kann. Der zweitälteste Tiroler nach Ötzi hat einfach schon zu viel Unsinn verzapft als dass man ihn guten Gewissens wählen könnte. Vor kurzem meinte der rostige Notnagel der ÖVP etwa, bei Klestil waren wir schon "kurz vor einer präfaschistischen Präsidentendiktatur". Bei so viel Schwachsinn fällt ja schon fast das Dollfuß-Porträt im ÖVP-Klub (dem Kompetenzzentrum für Prä-, Post- und sonstigen Faschismus) von der Wand. Und das nur, weil Klestil bei der Angelobung von Schwarz-Blau seine Arbeit widerwillig und mit einem angefressen Gesicht gemacht hat. Darum heißt es ja OBER-Befehlshaber.

Über die vermeintlichen Kompetenzen des Amtes wird heftig diskutiert. Auf die Frage: "Wie legen Sie es an?" fällt jedenfalls niemandem die Antwort "hintergründig" ein. Da ist Kraftmeierei gefragt. Manche sehen sich als Türsteher, der niemanden reinlässt (VdB), andere eher als Rausschmeißer, die ungezogene Kinder aus dem Bällebad am Ballhausplatz entfernen würden. Alle eint die Vorstellung, dass sie demnächst zum Jury-Präsident der Casting-Show "Austria's next government" gewählt werden. Wenn Verfassungsvater Hans Kelsen das geahnt hätte, hätte er Franz Joseph exhumiert und wieder eingesetzt.

Rudolf Hundstorfer versucht sich als der einfache Mann aus dem Volk zu verkaufen. Um das zu unterstreichen lässt er sich von dem Verein, der seinen Wahlkampf organisiert, ein Gehalt von 13.000 Euro zahlen. Der Österreicher kann sich für Nadelstreif-Sozialismus zwar durchaus erwärmen, aber dafür fehlt Hundstorfer die Grandezza Kreiskys oder die Souveränität Vranitzkys. Das erinnert eher an den Arbeiterführer Verzetnitsch im Innenstadt-Penthouse. Rudi rechnet sich noch Chancen aus, dass seine Werte steigen, aber die Gerüchte von seinem Abheben dürften, frei nach Mark Twain, stark übertrieben sein. Hunds-torfer wird am Wahlabend nicht frolic-ken.

Die besten Werte hat immer noch Alexander Van der Bellen. Dass er als Unabhängiger antritt sollte man ihm nicht vorwerfen. So haben wir uns einen grünen Bundesparteitag erspart, in dem strickende und stillende BasiswapplerInnen stundenlang darüber diskutiert hätten, ob er im Sinne des Gender Mainstreamings nicht als Alexandra Van die Bellen antreten sollte. Danke dafür. "Opi Van" verkauft sich als Mischung aus Alm-Öhi, Großvater Petz, Gandalf, Baumbart und Fuchur. The next best thing zum lieben Gott für hippe Bobo-Agnostiker. Aber Umfragen überschätzen die Grünen oft: Van der, die bellen, beißen nicht?

Aber wozu machen wir uns Sorgen um die Hofburg, wenn demnächst das wahre Machtzentrum dieses Staates neu besetzt wird: Johanna Mikl-Leitner soll nächstes Jahr Landeshauptfrau von Niederösterreich werden. Die Winzerköniginnen seufzen erleichtert. Als Innenministerin schab-rackerte sich Mikl-Leitner ab, damit Terror wie in Brüssel bei uns nicht passieren kann. Wird sie das Land in eine "Festung Niederösterreich" umbauen, und den Amtssitz von St. Pölten nach Dürnstein verlegen? Vielleicht kann sie dort dem Beispiel des Traiskirchner Bürgermeisters folgen, und ein Zweitgehalt als Burggespenst beziehen. Viele Fragen bleiben offen, zum Beispiel: Wenn die alte Hexe umzieht, nimmt sie dann Hänsel und Gretel eigentlich mit?

Wien, 10. April 2016

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Dienstag, 22. März 2016
Eine Brüsseler Spitzen-Leistung des Terrorismus!
Aber: Lieber Bomber in Brüssel als eine Brombeer' im Rüssel.

Nur keine Vorverurteilungen! Es waren sicher keine Moslems, es waren die Weight Watchers - als Strafe dafür, dass die Belgier die Pommes Frittes erfunden haben.

Nur keine Angst! Johanna Mikl-Leitner schabrackert sich ab, damit so etwas bei uns nicht passieren kann.

Was hätte Bertha von Suttner gesagt, wenn sie Belgierin gewesen wäre: die Waffeln nieder!

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Donnerstag, 21. Januar 2016
Ein Plädoyer für die Obergrenze
Der kategorische Imperativ von Immanuel Kant lautet in seiner Grundform: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Kann man die nun beschlossene Obergrenze danach beurteilen, ob es eine allgemeine tragfähige Lösung brächte, wenn sich alle anderen auch so verhielten? Ja. Der Maßstab sollte dabei nicht allein die Bevölkerungszahl sein, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit muss auch berücksichtigt werden. Beziehen wir uns daher lieber auf das BIP. Der österreichische Vorschlag, langfristig eine Grenze von 25000 Asylgewährungen pro Jahr anzustreben, bedeutet - grob - dass man pro 13 Millionen Euro erwirtschaftetes BIP einen Flüchtling pro Jahr aufnimmt. Auf alle 28 EU-Staaten umgelegt würde das mehr als eine Million Flüchtlinge pro Jahr bedeuten, auf alle OECD-Staaten hochgerechnet ca. 2,5 Millionen, auf die gesamte Welt gerechnet ca. 4 Millionen.

Das ist nüchtern betrachtet nicht die Lösung aller Probleme, aber doch ein signifikanter Beitrag und deutlich mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Man muss auch berücksichtigen, dass wir bereits viele aufgenommen haben und in den nächsten drei Jahren auch noch deutlich über dem Wert von 25000 liegen werden. Am österreichischen Wesen könnte die Welt also durchaus genesen. Wir sind nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Mehr kann man nicht verlangen. Wir können nicht alle Probleme der Welt im Alleingang lösen und nicht die Ausfallshaftung für andere, weniger großzügige Staaten übernehmen. Das ist weder faktisch möglich, noch moralisch geboten.

Nun zu etwas grundsätzlicheren Betrachtungen dazu, was ein Staat kann, soll und muss. Man hört ja jetzt oft: "Für Grundrechte darf es keine Obergrenze geben!". Klingt sympathisch und fast einleuchtend - außer man denkt ein bißchen darüber nach. Denn konsequent zu Ende gedacht müßten wir dann ja auch eine Million oder eine Milliarde Flüchtlinge aufnehmen - denn es darf ja keine Obergrenze geben! Diese "Logik" hält keinem Praxis- und Plausibilitätstest stand. Damit trägt man zu einer ernsthaften Diskussion nicht bei. Wem das Thema am Herzen liegt, kann ja gern für höhere Quoten, etwa 50000, kämpfen. Aber die Notwendigkeit einer Begrenzung grundsätzlich nicht anzuerkennen, ist Flucht vor der Realität und letztlich Diskussionsverweigerung, also undemokratisches Verhalten.

Dass man Menschen in Not, auch Fremden, helfen soll ist zu Recht ein staatliches Ziel - aber eines unter vielen, die alle Beachtung verdienen. Davon eines willkürlich herauszupicken und für absolut zu erklären, dem sich daher alle anderen unterzuordnen haben, ist in seiner Essenz totalitär. Bei Demokratie geht es um den Ausgleich von Interessen, um die Mediation von Zielkonflikten. Auch die österreichische Bevölkerung hat legitime Interessen, wirtschaftliche und sicherheitspolitische. Eine Begrenzung sei nicht "per se unethisch", argumentierte der deutsche Bundespräsidenten Joachim Gauck. Sie könne "moralisch und politisch sogar geboten sein, um die Handlungsfähigkeit des Staates zu erhalten".

Das Recht des einen endet dort, wo das des anderen bedroht wird. Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist elementar, trotzdem gibt es Grenzen (Verhetzung). Die Versammlungsfreiheit ist wichtig, aber ohne Grenzen zu setzen und durchzusetzen endet sie wie die Love Parade in Duisburg mit Toten und Verletzten. Das Demonstrationsrecht ist grundsätzlich unumstritten - trotzdem werden regelmäßig Demonstrationen mit Polizeigewalt aufgelöst, wenn die Situation eskaliert. Nur das Asylrecht darf man als einziges nie und nimmer beschränken, auch wenn die Situation eskaliert?

Der Staat setzt regelmäßig Grenzen, das ist völlig normal und seine Aufgabe. Als man die Studienplatzbeschränkungen einführte, hat Armin Wolf auch nicht bedeutungsschwanger gefragt: "Und was machen Sie mit dem 1001sten Studenten? Stacheldraht an der Uni? Schießbefehl für Professoren?" Wenn der Staat eine Grenze setzt, darf er verlangen, dass sie eingehalten wird, auch von Ausländern. Aber er muss sie kontrollieren und im Ernstfall auch entschieden durchsetzen, sonst verliert er seine Glaubwürdigkeit und Daseinsberechtigung.

In der österreichischen Verfassung steht auch, dass alle Menschen gleich sind. Ist das in der Praxis so? Natürlich nicht. Von vererbten Bildungschancen bis zum Gender Pay Gap, von fehlenden Adoptionsmöglichkeiten für Homosexuelle bis nicht barrierefreien Geschäftslokalen für Rollstuhlfahrer. Das heißt aber weder, dass dieses Ziel falsch ist, noch dass wir es bereits aufgegeben haben. Es zeigt aber, dass man so hehre Ziele nie vollständig "erreicht", schon gar nicht über Nacht, sondern sich ihnen nur annähern kann. In Trippelschritten, oft mit Umwegen, mit Kompromissen, Not- und Zwischenlösungen. Politik ist eben laut Max Weber das Bohren dicker Bretter. Politik bedeutet hingegen nicht, wie eine Teleshopping-Verkäuferin "Wir schaffen das!" zu flöten, wenn man weder genug Bretter noch genug Bohrer dafür hat.

Auch das Asylrecht muss man so sehen: als grundsätzlich erstrebenswertes Ziel, als Leuchtturm, der den richtigen Weg weist. Aber auf der Reise dahin muss man auf die Umstände und Rahmenbedingungen achten, und darf die Menschen nicht überfordern. Ein Hilfsbereiter, der sich einen Bruch hebt oder einen Burnout erleidet, kann auf lange Sicht weniger leisten als jemand, der sich seine Kräfte von vornherein vernünftig einteilt. Die "Gutmenschen" (kategorischer Pejorativ?) können in ihrer Naivität, ihrer Hysterie und ihrem Dogmatismus unsäglich nerven. Aber wenn man ihre Energien mit ein wenig Realitäts- und Machbarkeitssinn bündelt und kanalisiert, kann aus guten Absichten vielleicht tatsächlich etwas Gutes werden - anstatt reines Chaos. Gauck: "Gerade weil wir möglichst vielen Schutz bieten wollen, werden wir – so problematisch, ja, tragisch es sein kann – nicht alle aufnehmen können."

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Sonntag, 20. Dezember 2015
Altern in Würde?
Ich habe mir gestern den neuen Star Wars Film angesehen. Schließlich ist "Jedi" die einzige Religion, die ich nicht komplett lächerlich finde. Die Macher hatten es nicht leicht: weicht man zu sehr vom Original ab, werden die Puristen aufschreien, dass man hier auf etwas völlig anderes das Label Star Wars draufpickt, nur um Gewinne zu maximieren. Hält man sich zu sehr an das Original, werden andere "more of the same" krakeelen.

Nun, den ersten Vorwurf kann man dem Film gewiss nicht machen. Er bleibt der Vorlage sehr treu. So treu sind sonst nur Pinguinpärchen. Zu sagen er nimmt Anleihen beim Original wäre jedenfalls die Untertreibung des Jahres. Er nimmt mehr Anleihen als die Europäische Zentralbank in einem Krisenjahr. Das Ergebnis ist allerdings eher ein "Qualitative Easing". Der neue Film unterscheidet sich von Episode 4 ungefähr so sehr wie "Brother Louie" von "Cheri Cheri Lady". Da hätte man Episode 7 auch gleich " A new 'A new hope' " nennen können. Gegen soviel Plague-iat ist selbst die elektrische Zahnbürste macht-los.

Es gibt wieder einen Todesstern, nur ist er zehnmal so groß und heißt "Starkiller". Das würde nicht einmal in der Waldorfschule als kreativer Einfall durchgehen. Immerhin ist er höchst effektiv: da zerbröseln ganze Planeten schneller als das Team Stronach. Er bleibt aber auch das einzige Mordsgerät in dem ansonsten erotikfreien Film. Der neue böse Übervater ist auch zehnmal so groß - wie Gollum, und sieht auch genauso aus. Konsequenterweise wird er auch vom selben Schauspieler (Andy Serkis) gespielt.

Han Solo muss sich auch noch mit Mitte 70 als Schmuggler durchschlagen. Das kommt davon, wenn man sich "Meinl European Land"-Zertifikate zur Pensionsvorsorge gekauft hat. An seiner Seite weiterhin der fleischgewordene Bad-Hair-Day Chewbacca. Er ist allerdings keinen Tag gealtert und sieht immer noch aus wie Barry Gibb in den 70er-Jahren, Nenas Achseln in den 80ern, oder Conchita Wurst in den 010ern. Und er spricht immer noch so deutlich wie Til Schweiger. Auch der Millenium-Falke fliegt noch, braucht aber schon VW-Software, um noch durch den TÜV zu kommen. Selbst Fischkopf Admiral Ackbar ist noch mit von der Partie - diese Omega-3-Fettsäuren müssen echt gesund sein.

Es gibt schon auch Änderungen: Leia wurden die Zimtschnecken operativ von den Ohren entfernt, man hört im Alter ja auch so schon schlecht genug. Und sie ist jetzt "General" - so viel inter-galaktisches Gender-Mainstreaming muss sein. Ich bin sicher, Andreas Gabalier wird sie weiterhin Prinzessin nennen. Man hat sich auch von der deutschen Synchronfassung inspirieren lassen - das Licht-"Schwert" sieht nun tatsächlich wie ein Schwert aus. Im Original war es ja ein Licht-"Säbel", wenn auch einer, der der EU-Gurkenkrümmungs-Verordnung entsprochen hätte.

C3PO hatte immer noch kein Coming Out. Dabei hätten er und R2D2 ein hübsches Ampel-Pärchen für Linz abgegeben. Das Böse orientiert sich an der Großvätergeneration, das kennen wir von H.C. Strache. Und es trägt wieder Maske. Diesen Schminktipp könnte man Johanna Mikl-Leitner auch einmal geben. Der sympathische Sprachfehler von Yoda wurde leider nicht weitergegeben. Für grammatikalische Verrenkungen sind wir jetzt nur noch auf FPÖ-Plakate angewiesen.

Natürlich gibt es auch neue Figuren. Eine sieht aus wie eine Mischung aus E.T. und Hettie aus "Navy CIS LA". Man könnte auch sagen wie Irmgard Griss, aber das wäre doch reichlich uncharmant. Wo sie doch eben so sehr mit ihrem hinreichend konkreten Wahlprogramm "Weiße Weihnachten - Sonnenuntergänge - Freibier" überzeugt hat. Das muss reichen im Kampf gegen die dunkle Seite der Macht: Darth Erwin, der Landes-Vader von Niederösterreich. Die Grünen sollten die Megatrends Star Wars und Orthographieschwäche aufgreifen und "Opi Van" der Bellen in die Schlacht schicken.

Möge die Weihnacht mit euch sein!

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Samstag, 24. Oktober 2015
Herr-schaftszeiten!
Herr-schaftszeiten! In Linz beginnt's, das Patriarchat. Die neue oberösterreichische Landeshymne wird "Männer" von Herbert Grönemeyer. Die alte mit dem "Hoamatland" war auch schon leicht angestaubt. Man hat in den Adamsapfel der Erkenntnis gebissen und im Linz-Donna=Witz-Verfahren beschlossen: Keine Frau mehr in führender Position. Nicht einmal in dienender, nicht einmal: 50 Shades of Mühlviertel. Die Spitzenpolitik wurde abgestillt. Die Männer hängen an den Zitzen der Macht, aber nur noch sprichwörtlich. Nur noch Stalagmiten, keine Stalag...

In der Landesregierung sitzen nun soviel Frauen wie in der Bischofssynode, die derzeit über Familienangelegenheiten berät - null. Was hat man von der christlichen ÖVP und Religionslehrer Pühringer erwartet? Der Sepp, der Macho-Depp, als Chromo-sommelier: Doppel-X, das war wohl nix! Eine Regierungssitzung als Schwanzvergleich beim Stehpinkeln. Oberösterreich wird zur Testosteron-Teststrecke. Zur Erreichung des Maastricht-Ziels wird eingespart, zuallererst der Frauenparkplatz. Die Steigerungsform von mies ist misogyn. Die Lobster-Mobster werfen Doris Hummer ins Wasser - zumindest ins kalte, für Hummer schon ein Fortschritt.

Man kann die Hysterie über diese Polit-Hysterektomie aber auch etwas übertrieben finden. Ein Geschrei und Gezeter wie in der Zalando-Werbung. Ach so viel kluge Kommentare in den Zeitungen. Xanthippen, die tippen. Wenn das Weibe gehen muss, vergiss die Peitsche nicht! Euterei auf der Bounty!

Auch bei reiner Zufallsauswahl hat die Quote 9 aus 9 noch eine Rest-Wahrscheinlichkeit von 0,2%. Also 2 Promille, oder wie Ursula Stenzel sagen würde: Bitte nocheinmal nachschenken! Ja, es ist auffällig, aber trotzdem nur ein Gesichtspunkt unter vielen. Warum ist eine Berücksichtigung der Region SO blöd? Und wenn man ÖVP-Bund großzügig als "beruflicher Werdegang" interpretiert, ist selbst das kein völlig unsinniges Kriterium. Und dass Bauern in der österreichischen Politik grotesk überrepräsentiert sind, hat nicht gerade Neuigkeitswert. Ein Sexist ist jemand, der Menschen ausschließlich nach ihrem Geschlecht beurteilt. Aber wer macht das in der aktuellen Debatte? Wer hängt da dauernd mental das Kli- vor die Doris?

Um ein nach allen relevanten Merkmalen repräsentatives Abbild der Gesellschaft zu ermöglichen, müßte die Landesregierung die Größe des chinesischen Volkskongresses haben. Pühringer als "lahme Ente süß-sauer". Männer beraten zukünftig über Frauenangelegenheiten? Bruhaha! Hat es die österreichische Journaille schon einmal gestört, dass immer und ausschließlich Nichtbehinderte über Behindertenangelegenheiten entscheiden?

Und ist die eigentliche Tragödie dieser Regierung nicht die Quote 6 Homo Sapiens zu 3 Neandertalern? Darüber dass man wieder ohne Not mit Blau koaliert, äh arbeitsübereinkommt, wird gar nicht mehr geredet. Ist "Ladies first" hier wirklich die Reihenfolge der Dringlichkeit der Probleme? Und, ganz ehrlich, waren wir bis jetzt so verwöhnt mit tollen Politikerinnen: der politische Instinkt von Bandion-Ortner, die geballte Wirtschaftskompetenz von Schottermizzi Fekter, die menschliche Wärme von Mikl-Leitner, die uneitle Nüchternheit von Uschi Stenzel?

Was tut sich sonst? Der neue ÖVP-Generalsekretär heißt MacDonald, als Antwort auf Wut-Bürger-King Strache. Faymann erinnert stimmlich eher an Kentucky Fried Chicken. Glawischnig? Soja-Laibchen mit Bio-Dinkel. Strolz? Heiße Maroni.

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Dienstag, 20. Oktober 2015
Griss-u: Ich möchte Präsidentin werden!
Eine Oma fährt im aufgeschreckten Hühnerstall Österreich Motorrad - und das Gackern nimmt kein Ende. Irmgard Griss möchte Präsidentin werden, wenn schon nicht jene der Herzen, dann doch die der "Zivilgesellschaft". Da möchte man frei nach Kissinger fragen: “Welche Telefonnummer hat die Zivilgesellschaft eigentlich?" Wer ist das genau? Die Blasmusikkapelle Gigritzpatschen? Die Freiwillige Feuerwehr Hintertupfing? Der Verein handyloser Imker "Sumsen statt simsen"? Der Vegetarier-Verband "Unterm Hitler hätt's das nicht gegeben!"? Das von mir zu gründende Flüchtlings-Bildungsinstitut "Wenn das der Syrer wüßte!"?

Man weiß es nicht so genau. Und wie immer, wenn es um wenig Wissen geht, ist die FPÖ vorne mit dabei. Wenn jemand schon so treudeutsch Irmgard heißt, muss man sie ja unterstützen. Solange sich keine Brunhilde meldet. Für den Wahlkampfauftritt in der Prolo-Disco kann sie ja dann ihren zweiten Vornamen verwenden - Mandy. Kickl reimt bereits: "Kannst du die Gfriesser nicht mehr sehen, musst du Irmgard Griss wählen!" Eine Plagiatsklage von Andreas Khol droht, aber abschreiben gehört ja zum Politbetrieb dazu, von Guttenberg bis van der Leyen. Und um Doktorarbeiten kann sich's bei der FPÖ nun einmal nicht handeln. Selbst "Bachelor" ist da nur als RTL-Show bekannt.

Auch Matthias Strolz sympathisiert mit Griss. Um sie gleich zu umarmen ist sie ihm nicht hölzern genug. Die Kastagnetten bleiben eingepackt, aber ein bißchen Beifall gibt es schon. Und auch das Team Stronach, das letzte große Erfolgsprojekt der Zivilgesellschaft, ...

Ganz anders bei den Grünen. Da will man selbst in die Hofburg, und sie in ein Niedrigenergiehaus umbauen. Noch ist nichts entschieden, aber bald soll es heißen: Grauer Rauch steigt auf! Habemus Van der Bellen! Nach den grünen Leihstimmen nun auch ein grüner Leihopa - falls er gewählt wird. Ich seh schon, wie uns Maria "Verleihnix" Vassilakou im Nachhinein erklären wird, dass wir ihn eigentlich eh alle wählen wollten, aber leider zu blöd dafür waren, oder beim Kreuzerl machen unglücklich ausgerutscht sind. Wählen möchte man ihn vor allem für das, was er nicht machen möchte: Strache als Kanzler angeloben. Gut, da könnte man auch einen Hydranten wählen, der würde das auch nicht tun. Aber nein, VdB ist schon eine wohltuende Abwechslung zum üblichen Polit-Geschnatter. Als Phrasendreschmaschine läuft er nur auf Ökostrom - entschleunigt bis zur Wahrnehmbarkeitsgrenze. Kommt er in die Stichwahl gegen Pröll? Sascha gegen Pascha?

Moment, da gibt's ja noch die SPÖ. Mit der Betonung auf noch. VdB gegen Hundstorfer? Tschik gegen Apparatschik? Die Tatsache, dass die Domains www.nochamal.at und www.nochamal2016.at noch verfügbar sind, legen nahe, dass noch nichts beschlossen ist. Schade, dieser Hauch von Plattenbausiedlung, Extrawurstsemmel und Stangenanzug würde eine Überdosis Glamour in diesem Wahlkampf gekonnt verhindern.

Last, und irgendwie auch least: die ÖVP. Man würde ja gerne, wie bei jedem Amt, Außenminister Kurz nominieren: der erfolgreichste Gartenzwerg auf Reisen seit "Die wunderbare Welt der Amelie". Aber laut Verfassung muss man 35 sein, laut Real-Verfassung doppelt so alt. Also wird es doch der Weinviertel-Lukashenko Erwin Pröll werden.

Einige Plakat-Entwürfe gibt es schon:

Pröll kann der Zukunft die Stirn bieten!
Pröll - Bis in die Haarspitzen motiviert!
Pröll - Der Schatz im Silberrücken
Erwin Pröll - The Bauer of Love

Andere sind wegen möglicher Fehlinterpretationen noch umstritten:

Pröll - Er steht zu seinem Wort.
Pröll zeugt von Verantwortung.
Die Latte für Österreich höher hängen!
Pröll berührt die Menschen in ihrem Innersten.
Veni Vidi Winzerkönigin!

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Sonntag, 11. Oktober 2015
Das Reich ist abgeperlt
Fräulein Kassandra hat im Biene-Maja-Kalender schon das Ende der Welt vorausgesagt. Bürgermeister Häupl: Es wird ein Wein sein und er wird nimmer sein? Ganz so schlimm kam es dann doch nicht. Der Urnengang des Abendlandes hat nicht zum Untergang desselben geführt. Das Vierte Reich wird nicht in der Perle des Dritten errichtet, auch wenn die personifizierte Perlenkette Uschi Stenzel diesmal der FPÖ zugeprostet hat.

Das Duo Strache/Stenzel konnte nur gut 30% überzeugen. Sehr frei nach Forrest Gump (oder Hump oder Dump, laut Hilmar Kabas): Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen - aber man wußte recht genau, was man bekommt: "Mon Cheri" - außen braun, innen ein besoffenes Früchtchen. Andere haben eine Willkommenskultur, Stenzel eine Abschiedskultur: Pfiat di Gott, Lackerl!

Knapp 70% dachten sich aber: "Wien darf nicht Schlumpfhausen werden!" und haben nicht blau gewählt. Häupl - dieser Arbeiter im Weinkeller des Herrn, dieser homo oenologicus - bleibt unangefochten Nummer 1. Vorwahlfantasien von der Absoluten hat eh niemand ernst genommen. Obwohl 2 Vierterl und ein Achterl sind doch mehr als 50% oder ...?

Der Zahntechniker der Zeit hat nicht allzu sehr an der Weltoffenheit dieser Stadt genagt. Das Strach-nin hat das Klima noch nicht vollständig vergiftet. Den Bürgermeister traut man ihm nicht zu - obwohl er doch Multitasking-fähig ist: er kann 3 Bier gleichzeitig bestellen.

Die Grünen sind wie immer recht wehleidig. Das Spiel um Platz 3 bei der Fussball-WM hat halt auch weniger Zuseher als das Finale. Wenn man das jetzt zur arglistigen Wählertäuschung aufbläst, dann machen sich die Bobos zum Bonobo.

Der World Wildlife Fund wird eine Patenschaft für Manfred Juraczka übernehmen, denn die ÖVP zählt jetzt offiziell zu den bedrohten Arten. Da kann sich Juraczka ja bei seinem Kollegen von der Vorarlber SPÖ Tipps holen, dem Herrn ... hm, könnte man jetzt googeln, aber wozu eigentlich? Nein, bevor man als bürgerlicher Wiener die ÖVP wählt, stellt man lieber Blankoschecks an die NEOS aus. Die sind neu, und hatten daher weniger Zeit, sich zu blamieren. Auch wenn man sich diesbezüglich bemüht. Als Geste an den prozentuell größten Wahlgewinner könnte man Matthias Strolz zum Sonder-Beauftragten für die Kastanien im Prater machen - ein Schaumschläger für die Seifenbaumgewächse.

Doch bei aller verständlichen Erleichterung muss man doch auch der Tante Jolesch Recht geben: „Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist.“ Beide Regierungsparteien haben je ca. ein Zehntel ihrer Wähler verloren, trotz einer passablen Arbeit in den vergangenen Jahren. Der dumpf-grölende FPÖ-Mob hat mehr als 5% gewonnen, obwohl ihre Arbeit, wenn man ihr leichtsinnigerweise Regierungsverantwortung gab, stets nur eine Spur der Verwüstung nach sich zog. Ein Triathlon aus Inkompetenz, Intransparenz und verbaler Inkontinenz.

Die Analyse der Wahl wird im links-liberalen Milieu sicher lauten: Häupl hat wegen seinem klaren Pro-Flüchtlings-Kurs gewonnen. Das ist nicht einmal halbrichtig: Erstens hat er nicht gewonnen, sondern knapp 5% verloren. Zweitens schätzen Wähler zwar grundsätzlich einen klaren Kurs mehr als Herumgeeier - auch wenn sie ihn nicht unbedingt teilen. Das ist mehr ein Votum über Stil als über Inhalt. Und der Vergleich macht noch immer sicher: hat man (gefühlt) nur die Wahl zwischen Rot und Blau, ist einem die SPÖ halt doch viel geheuerer.

Die Zuspitzung hat ihr fünf weitere Jahre geschenkt. Die muss man nützen, und sich um die Sorgen der Menschen kümmern. Nicht nur, aber auch im Flüchtlings- und Integrationsbereich. Man darf jetzt nicht auf das naiv-weltfremde Feuilleton reinfallen, das das Votum als Bestätigung einer vermeintlichen Willkommenskultur interpretieren wird. Willkommen heißt man Leute, die man eingeladen hat. Man hat auch kein "Zeugen Jehovas Welcome"-Schild an der Tür hängen.

Man soll helfen, aber sinnvoll und vorausschauend. Wenn es in einem Haus brennt, sollte man nicht den ganzen Bezirk umsiedeln, sondern das Feuer löschen. Und vor Ort helfen, was 20 Mal billiger und daher effizienter ist. Anstatt mit Merkel'scher Humanismus-Hüftschuss-Politik bei Millionen falsche Hoffnungen zu wecken. Man verleitet Hunderttausende zur Flucht, doch statt dem Paradies warten Arbeitslosigkeit und Ghettos.

Man hat die vergleichsweise geringe Immigration schon bisher eher schlecht als recht gemanagt. Man muss schon sehr naiv sein um zu glauben, dass das bei einer viel größeren Menge in viel kürzerer Zeit besser klappen wird. Und man sollte nicht vergessen: auf der Flucht, die Deutschland nicht nur toleriert sondern aktiv inspiriert, werden viele Tausende sterben. In einem vernünftig finanzierten Flüchtlingslager in den Nachbarstaaten Syriens würden sie das nicht. Was daran "gutmenschlich" sein soll, verstehe ich bis heute nicht.

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Montag, 28. September 2015
Die Will-Bleiben-Kultur und die Migrations-Migräne
Die vergangenen Landtagswahlen haben uns zwei Beispiele geliefert, wie es nicht geht. Vor Steiermark/Burgenland wurde eine Herausforderung, die nüchtern betrachtet durchaus beherrschbar war, durch politische Dummheit (Zelte aufstellen) als Riesenproblem wahrgenommen. Vor Ober-Donau, ähm, -Österreich wollte man das mittlerweile tatsächlich große Problem kleinreden. Man hat vereinzelte Fälle von Hilfsbereitschaft zu einer landesweiten Welle der Willkommenskultur hochgejazzt. Die gibt es nicht, die gab es nie, die wird es - als gelernter Österreicher - nicht geben. Es gibt vielmehr eine Will-Bleiben-Kultur: „Ich will so bleiben wie ich bin“. Die FPÖ sagt: "Du darfst!" und wird dafür gewählt.

Die Realität hat den Gutmenschen eingeholt. Obwohl er doch so sicher war, alles richtig zu machen. Denn rechtschaffen sein kommt bekanntlich von recht gschaftig sein. Und dafür gäbe es keinen besseren Anlass als die Flüchtlingskrise. Das ist der Humanismus, wo man einfach mit muss. Ein Nachstenliebe-Flashmob. Und man ist selbst auch deshalb so gut, weil die anderen alle SO böse sind. Den vermeintlich rechts-faschistoiden Pöbel anzupöbeln stärkt das Gefühl eigener Überlegenheit. Was Uber für Chauffeure ist, ist Facebook für Echauffeure. Dort findet das Wett-Entrüsten der Empör-Kömmlinge statt.

Leider ist man recht abgehoben und sitzt auf einem hohen Ross. Das "Proletariat" hat es halt nicht so leicht wie die Bobos. Deren hochqualifizierte Arbeitsplätze wird ihnen kein Syrer streitig machen. Neben ihre Innenbezirk-Lofts wird auch kein Flüchtling einziehen. Ihre Kinder sind in feinen Privatschulen untergebracht, nicht in öffentlichen Klassen, wo schon mal der Islam Mehrheits- und die deutsche Muttersprache Minderheitsprogramm ist. "Sollen sie doch Baklava essen!" ist ihre aristokratisch-überhebliche Antwort auf die Fremden-Ängste, die Migrations-Migräne der (wirtschaftlichen und intellektuellen) Unterschicht.

Den Nächsten liebt man halt lange nicht so sehr wie den Überübernächsten. Man sammelt lieber Punkte im Karma-Sparverein "Zur guten Tat" und verfährt eine Wagenladung Benzin um ein paar alte Socken in die Begegnungszone Traiskirchen zu bringen. Dabei trägt man stolz ein "Refugees Welcome" T-Shirt. Der Näherin aus Bangladesh, die es gemacht hat, geht es womöglich schlechter als einem Flüchtling in Traiskirchen. Ist aber egal, denn die steht nicht vor unserer Haustür und wir haben kein Kamerateam dort. Wenn das die Methode zur Allokation von Aufmerksamkeit und Zuwendung ist, müssen eben Millionen flüchten um ihre Probleme zu unseren zu machen.

Nachhaltigkeit und Effizienz - darum geht's nicht. Das ist Hurra-und-Hau-Ruck-Humanismus, ohne Analyse und Strategie. Später hat man ja, siehe oben, eh nichts mehr mit ihnen zu tun. Vielleicht besucht man mal den Themenabend "Syrischer Volkstanz für den Weltfrieden" und erfreut sich an der kulturellen Bereicherung. Ein Acherl Syrah auf die Syrer!

Symptomatisch für diese Abgehobenheit sind unsere lieben Grünen. Bei der Griechenland-Krise interessierte es sie hauptsächlich, ob es auf Lesbos weibliche Ampelpärchen gibt. Zur Lösung der Flüchtlingskrise fordert man, den Türkenschanzpark in "Refugees Welcome Park" umzubenennen. OK, beide Beispiele sind frei erfunden. Aber seien Sie ehrlich - Sie hätten es den Grünen zugetraut, oder? Andere sind nicht viel besser. "Wir schaffen das!" ist das "Mission accomplished!" der Angela Merkel. Man schafft es nicht, wie man schon wenige Tage später zugeben musste.

Aber Politiker-Aussagen und Medienberichte sind derzeit eben oft geschönt wie VW-Abgastests. Selten gibt es Platz für eine etwas andere Sichtweise ist. Ich bekam schon Lagerkoller im Umerziehungscamp. Wenn einem mit dem "Nürnberger Trichter für Humanismus" stets allzu naiver Zwangsoptimismus aufgedrängt wird, bekommt auch der Wohlmeinende irgendwann eine Stopfleber. Etwa wenn es immer heißt, dass die Zuwanderung das Pensionssystem retten wird - das ist die Argumentationslogik eines Pyramidenspiels. Oder dass angeblich eh nur die hochqualifizierte Mittelschicht kommt, um die sich der Arbeitsmarkt geradezu reißen wird. Diese Flüchtlinge sind so gut für uns - wenn nicht schon Krieg wäre, man müsste einen beginnen! Das wäre zumindest die Kernkompetenz von uns Österreichern und Deutschen.

Die Berichterstattung ist zumindest einseitig. Man bekommt Bilder von Helfern am Westbahnhof. Zyniker könnten meinen, das hat was von einem Zoo-Besuch: "Jö mei, sind die Exoten lieb!". Aber ja, den Leuten dort Bananen zu geben, ist eh lobenswert. Es gibt aber keine Kamerateams am Stammtisch im Dorfwirtshaus. Da ergeben sich beim Stichwort Banane vermutlich andere Assoziationsketten, die eher mit "zurück in den Urwald" enden.

Wie repräsentativ ist die kolportierte Welle der Mitmenschlichkeit also, und wie nachhaltig? Wie lange wird die "Refugee-Bucket-Challenge" der angesagte coole Hype bleiben? Wird uns der Flüchtlingsstrom alle zu besseren Menschen machen oder vielmehr die FPÖ auf Platz 1 einzementieren? Folgt dem Reiz des Neuen die Reizüberflutung durch das Ewiggestrige? OÖ läßt es befürchten.

Viele verweigeren jetzt schon die Charity-Mitarbeit, sozusagen als Suppenküchen-Kasper. Aber auch bei den derzeit Hochmotivierten folgt in der Praxis womöglich auf die Empathie bald die Apathie, wenn die Mühen der Ebene in der Integration kommen. Und schlußendlich die Antipathie, wenn diese Integration oft nicht funktionieren wird. Die linksliberale Schickeria macht Gabalier zum Kellernazi, weil er die gegenderte Bundeshymne verweigert, und aus Spindelegger einen Höhlenmenschen weil er statt Conchita Wurst dem "Künstler Tom Neuwirth" gratulierte. Beides verklemmt und spießig, aber um Jahrzehnte fortschrittlicher als die Ansichten der meisten Menschen, die ihr Gutmenschen hier so eifrig herbeisehnt. Man muss kein Nazi sein, um gewisse Werte verteidigen zu wollen. "Liberté - Egalité - Jagatee" - mit Letzterem tun sich Moslems halt schwer.

Im Jänner hat jeder, der was auf sich hält, "Je suis Charlie!" gepostet. Jetzt ist halt Willkommenskultur der Hashtag der Woche. Weil die Integration der Moslems, siehe Frankreich, ja europaweit eine Erfolgsgeschichte ist. Wer es wagt, hier eine gewisse Inkonsistenz zu vermuten, wird mit der Nazi-Keule erschlagen. Und ja, gegen die echten Faschisten muss man trotzdem weiter entschieden vorgehen. Viktor Orbans Ungarn, "Salamisten gegen Salafisten", ist nicht das Vorbild. Und auch nicht Strache und Kickl - ich möchte mir die Freude an der kommenden Wildsaison nicht durch "Halali statt Halal!"-Plakate vermiesen lassen.

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Donnerstag, 3. September 2015
Die Schreck-Schraube hat eine neue Mutter-Partei
Wieder ein Parteiwechsel! Wer? Es war die Schnapsdrossel, nicht die Lerche. Wähler ihrer neuen Partei würden Shakespeare-Witze leider nicht verstehen, die halten auch "Macbeth" für einen Burger. Es war auch eine späte Neuorientierung. Mit fast 70 ist man ja schon Asbach-uralt. Senile Parteiflucht sozusagen.

Aber erfolgreich. Die Schreck-Schraube hat sich in eine neue Mutter-Partei gewunden. Die alte Fregatte ist in einen neuen Hafen eingelaufen. Und nicht nur die Schotten waren dicht. Ins "Trocken"-Dock gehört sie ja auch wirklich nicht. Dahin wollte sie ihre Alt-Partei ÖVP aber abschieben. Sie ist quasi ein Wirtschaftsflüchtling aus dem 1. Bezirk. So weit ist es schon gekommen!

Aber nun bekommt sie als politische Abwrackprämie den 3. Listenplatz bei der FPÖ. Gratulation und "Prost-ata" an die Bezirks-Vorsteher-Drüse. Dentaltechniker Strache hat ihr eine politische Wurzelbehandlung und eine "Reichs"-Brücke verpaßt. Ein neues politisches Dream-Team: Stenzel & Ollie, Breit & Doof.

Andere sind weniger begeistert. Manche fragen sich mit der EAV: "Küss die Hand, schöne Frau, warum sind Sie ständig blau?". Einige konstatieren mit Sinatra: "The Lady is a Trampel." Und viele vermuten mit Janis Joplin: "Freedom Party is just another word for nothing left to lose." Man muss sich das Überlaufen halt schön saufen.

Bereut es Stenzel am Captain Morgan danach? Mitnichten. Sie ist das bisher fehlende bürgerliche Teilchen der FPÖ, das "Hicks!"-Boson. Und auch ein Angebot an Grün-Wähler: schließlich wird ihr seit Jahren erfolgreich Bio-Ethanol beigemischt. SPÖ-Wähler überzeugt ihr großes Herz, von der Leber ganz zu schweigen.

Bekannt wurde Stenzel ja als ZIB-Moderatorin. Damals hat sie dem Wort "Schlafzimmerblick" eine neue Bedeutung gegeben, bar jeder erotischen Konnotation. Wird es weitere Überläufer aus dem ORF geben? Arabella Kiesbauer wird man nicht wollen. Dem Stefan Gehrer wird's die Mama nicht erlauben. Mirjam Weichsel-braun, das würde dem HC gefallen.

Stenzels Versicherung, sich weiter zu ihrer christlich-jüdischen Herkunft zu bekennen, gilt jedenfalls schon jetzt als Geburtsstunde von "situationselastisch 2.0". Ist aber vielleicht ein Plagiat. Haiders letzte Worte könnten ja gewesen sein: "Ich steig nochmal besoffen aufs Gaspedal, bekenne mich aber weiter zur Straßenverkehrsordnung."

Auf Herbert Kickl kommt nun die schwere Aufgabe "Gstanzeln über Stenzel" zu. Was wird er ihnen in den Mund legen, dem HC ...

"Ursula ist ur-supa!"

"Lieber alte Tanten,
als böse Asylanten!"

"Mit der Gewitterziege
ich die Mehrheit kriege!"

"Mit der alten Schrapnelle
gewinn ich die Wahl, aber schnelle!"

"Schluß mit dem Herumscharwenzel,
ich wähl heuer Uschi Stenzel!"

"Eine Stelzen im Schweizerhaus,
eine Stenzel ins Rathaus!"

"Für unsere Wähler eine Matrone,
für jeden Flüchtling eine ...!"

... und ihr:

"Lieber Buerlecithin
als Rot-Grün in Wien!"

"Lieber Cointreau
als Politik mit Niveau!"

"Trink ich genug Veuve Cliquot
macht die Hetze mich recht froh!"

"Lieber Klosterfrau-Melissengeist
als linkslinken Zeitgeist!"

"Lieber Merlot
als BoBo!"

"Ich trink den Napoleon-Brandy,
aber Häupl wird sein Waterloo erleben!"

Natürlich hat sie auch sachpolitische Vorschläge, etwa Fußgängerbrücken am Schwedenplatz, auch genannt: Johnny-Walker-Bridges. Ihr Öffi-Verkehrskonzept verdichtet Kickl zu:

"Trinke ich zu viel Jim Beam
fahr ich lieber mit der Bim!"

Prost!

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Mittwoch, 26. August 2015
Hundstage
Wie nennt der Chinese die Grillsaison? Hundstage. Ja, es war ein heißer Sommer, auch an den Börsen. Zuerst das Moussaka-Massaker im Frühsommer, nun das Glutamat-Attentat. Die Kurse fallen in China - wie ein Sack Reis aus dem 10. Stock. Und plötzlich interessiert es doch wen.

Nur nicht bei uns. Da gibt es nur noch ein Thema: Flüchtlinge. Die haben's ja auch schwer. Außer man flüchtet vom Team Stronach zur ÖVP. Da kennt die Barmherzigkeit von Reinhold Lopatka keine Grenzen. Ein Transfermarkt wie im internationalen Fußball. Doch wenn man bei Vornamen wie Rouven noch an Ajax Amsterdam denkt, merkt man bei Nachnamen wie Ertlschweiger dann doch, dass es nur Regionalliga ist.

Ansonsten ist in ganz Europa nicht viel zu merken von Nächstenliebe. Auf verpflichtende Quoten wollen sich christliche Politiker nicht festnageln lassen - ist ja nicht Karfreitag. Absaufende Boote erzeugen wenig Mitgefühl, wenn Leonardo DiCaprio nicht an Bord ist und Tinitussi Celine Dion nicht dazuträllert. Bei uns ist es nicht besser. Der Polit-Zirkus hat Zelte aufgestellt, alles lässig vernachlässigt und "I Don't Care"-Pakete verteilt.

Aber jetzt wird alles besser, denn Christian Konrad wird Asylkoordinator. Die Tatsache, dass ein Landesjägermeister Flüchtlingsbeauftragter wird, gefiel so manchem Rechten instinktiv. Aber so war's natürlich nicht gemeint. Durch Raiffeisen ist Konrad mit dem Thema Landflucht vertraut, irgendwie. Vielleicht kann man die Flüchtlinge ja statt in Kasernen im Lagerhaus unterbringen. Aber ohne Armin Assinger, sie haben schon genug gelitten. Zu seinem alljährlichen Sauschädelessen kann Konrad die vorwiegend muslimischen Flüchtlinge ja schlecht einladen. Als vertrauenserweckende Maßnahme könnte er sich aber von Christian in Mohammed umbenennen. Und: gibt es eigentlich einen Giebel-Halbmond?

Man plant auch bessere Information in den Herkunftsländern der Flüchtlinge. Gute Idee. Man sollte Bilder von Mikl-Leitner zur Abschreckung verteilen. Und wer kommt, obwohl er weiß, dass ihn DAS hier erwartet, braucht seinen Asylantrag gar nicht mehr begründen. Der ist offensichtlich verzweifelt.

Nach dem Sommer steht uns auch im Herbst viel heiße Luft bevor - der Wiener Wahlkampf. Im Sommergespräch bestritt Strache trotz Rekordtemperaturen den Klimawandel. Auch wenn sich 99% der Forscher einig sind - das hält den Common-Sense-nmann Strache nicht auf. Seine Partei hat größere Experten: "Susanne Winter is coming", da wird nicht nur Game of Thrones-Fans angst und bange.

Was ist ein Widerspruch in sich? Ein FPÖler mit einem Smartphone. Die ersten FPÖ-Plakate versprechen eine "Oktoberrevolution". Naja, vielleicht noch mal besser bei Bolsche-Wiki-pedia nachlesen. Nimmt Kickl demnächst auch noch Anleihen bei Orwell: "Alle sind bleich, aber manche sind bleicher" als White Supremacy-Slogan? Solariums- und Gesinnungsbräune werden natürlich toleriert. Was wird Kickl zur Punschzeit ausrufen? Die Gewürz-Nelken-Revolution?

Apropros Kickl: Der sah sich ja mit Korruptionsvorwürfen bezüglich seiner "Ideenwerkstatt" konfrontiert. Als Kind der 80er dachte ich bei Werkstatt ja eher an Meister Eder und den Pumuckl. Aber statt Gustl Bayrhammer gibt es in der Ideenwerkstatt Ungustl Kickl, der versucht, dass ihm Menschen auf den Leim gehen. Und es wird funktionieren. 38% hat der Stroh-Rum, mal sehen wie stroh-dumm die Wiener sind. Für eine Heino-Koalition ("schwarz-braun ist die Haselnuß") wird es zum Glück trotzdem nicht reichen.

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Donnerstag, 6. August 2015
Kommentare aus den Jahren 2002-2014
Kommentare aus den Jahren 2002-2014

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Hellas von Sinnen?
Wien, 6. Juli 2015

Was wird die gestrige Volksabstimmung für das griechische Schicksal, das Feta-Fate, bringen? 61,3 Prozent ist ordentlich. Mehr bekommen nur kasachische Diktatoren, wenn sie von Alfred Gusenbauer beraten werden. Heimspiel gewonnen, doch das Auswärtsspiel in Brüssel wird härter. 61,3 Prozent entspricht ca. dem goldenen Schnitt, doch der Schuldenschnitt steht noch aus. Was wird Merkel sagen? Die Austerität in ihrem Lauf hält weder "Ochi" noch Esel auf! Wenn wer die Karaoke-Maschine anwirft, kommt vielleicht noch: "Alternativlos, durch die Nacht, sieh was Sparen mit uns macht ...". Gibt es Respekt für den Volksentscheid, dem klaren Nana zu Schrumpf-kouri, oder harte Sanktionen? Keulen nach Athen tragen?

Eine Lösung bringt das Referendum ja unmittelbar auch nicht. Die finanzielle Lage bleibt angespannt wie das Gesicht von Costa Cordalis nach dem zehnten Facelifting. Die Kapitalverkehrskontrollen müssen bleiben, denn bei Panta Rhei fließt das Geld immer bergauf, in die Schweiz. Was wird die griechische Bevölkerung sagen, wenn sie die EU im Regen stehen läßt? Oh, nass is! Ein Bauernopfer wurde bereits erbracht: Die Revolution frisst ihre Kinder, wie einst Kronos. Varoufakis tritt zurück, Game Over für den Spieltheoretiker.

Jetzt wo der Motorrad-Geisterfahrer weg ist, kann man sich vielleicht den echten Problemen widmen: Griechenland auf eine tragfähige Basis stellen - der alte Atlas ist auch schon müde, auch Titan-Gelenke halten nicht ewig. Die griechische Wirtschaft über den Berg bringen? Eine Sisyphos-Aufgabe. Wie die Exporte ankurbeln? Seit dem Tod von Udo Jürgens interessiert sich niemand mehr für griechischen Wein. Da hat sich quasi eine Retsina-Resistenz entwickelt. Den Euro verlassen? Frei nach Groucho Marx: Ich möchte keiner Währungsunion angehören, die jemanden wie mich als Mitglied akzeptiert. Ein Moussaka-Massaker an den internationalen Börsen blieb bis jetzt aus. Doch Vorsicht, Odyssseus: lieber Wachs in die Ohren als den Baklava-süßen Sirenengesängen des Neoliberalismus zu folgen. Das Seeungeheuer des Casino-Kapitalismus hat schon manches Staatsschiff zum Kentern gebracht.

Auswirkungen für Österreich? Die HYPO-these, dass uns das wieder Milliarden kosten wird, ist nicht von der Hand zu weisen. Die FPÖ wird geifern. Während man Walter Reder für einen hochwillkommenen Staatsgast hielt, gilt der griechische Reeder als der Zeus-sei-bei-uns schlechthin. Tja, manchmal findet auch ein braunes Huhn ein Korn. Bei der Wien-Wahl könnte es Vassilakou schaden. Die Idee, griechische Linkspolitiker regieren zu lassen, gilt als leicht diskreditiert. Und die SPÖ mauert weiterhin: Niemand hat die Absicht, Werner Faymann zu stürzen! Also sollte er schon mal die Koffer packen. Auf nach Griechenland, solange es noch steht! Und dann bitte auf STS hören: Irgendwann bleib i dann durt!

PS Wenn ich irgendein billiges Griechenland-Klischee vergessen habe, tut es mir aufrichtig leid!

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