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Sonntag, 11. Oktober 2015
Das Reich ist abgeperlt
lucas broer, 22:44h
Fräulein Kassandra hat im Biene-Maja-Kalender schon das Ende der Welt vorausgesagt. Bürgermeister Häupl: Es wird ein Wein sein und er wird nimmer sein? Ganz so schlimm kam es dann doch nicht. Der Urnengang des Abendlandes hat nicht zum Untergang desselben geführt. Das Vierte Reich wird nicht in der Perle des Dritten errichtet, auch wenn die personifizierte Perlenkette Uschi Stenzel diesmal der FPÖ zugeprostet hat.
Das Duo Strache/Stenzel konnte nur gut 30% überzeugen. Sehr frei nach Forrest Gump (oder Hump oder Dump, laut Hilmar Kabas): Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen - aber man wußte recht genau, was man bekommt: "Mon Cheri" - außen braun, innen ein besoffenes Früchtchen. Andere haben eine Willkommenskultur, Stenzel eine Abschiedskultur: Pfiat di Gott, Lackerl!
Knapp 70% dachten sich aber: "Wien darf nicht Schlumpfhausen werden!" und haben nicht blau gewählt. Häupl - dieser Arbeiter im Weinkeller des Herrn, dieser homo oenologicus - bleibt unangefochten Nummer 1. Vorwahlfantasien von der Absoluten hat eh niemand ernst genommen. Obwohl 2 Vierterl und ein Achterl sind doch mehr als 50% oder ...?
Der Zahntechniker der Zeit hat nicht allzu sehr an der Weltoffenheit dieser Stadt genagt. Das Strach-nin hat das Klima noch nicht vollständig vergiftet. Den Bürgermeister traut man ihm nicht zu - obwohl er doch Multitasking-fähig ist: er kann 3 Bier gleichzeitig bestellen.
Die Grünen sind wie immer recht wehleidig. Das Spiel um Platz 3 bei der Fussball-WM hat halt auch weniger Zuseher als das Finale. Wenn man das jetzt zur arglistigen Wählertäuschung aufbläst, dann machen sich die Bobos zum Bonobo.
Der World Wildlife Fund wird eine Patenschaft für Manfred Juraczka übernehmen, denn die ÖVP zählt jetzt offiziell zu den bedrohten Arten. Da kann sich Juraczka ja bei seinem Kollegen von der Vorarlber SPÖ Tipps holen, dem Herrn ... hm, könnte man jetzt googeln, aber wozu eigentlich? Nein, bevor man als bürgerlicher Wiener die ÖVP wählt, stellt man lieber Blankoschecks an die NEOS aus. Die sind neu, und hatten daher weniger Zeit, sich zu blamieren. Auch wenn man sich diesbezüglich bemüht. Als Geste an den prozentuell größten Wahlgewinner könnte man Matthias Strolz zum Sonder-Beauftragten für die Kastanien im Prater machen - ein Schaumschläger für die Seifenbaumgewächse.
Doch bei aller verständlichen Erleichterung muss man doch auch der Tante Jolesch Recht geben: „Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist.“ Beide Regierungsparteien haben je ca. ein Zehntel ihrer Wähler verloren, trotz einer passablen Arbeit in den vergangenen Jahren. Der dumpf-grölende FPÖ-Mob hat mehr als 5% gewonnen, obwohl ihre Arbeit, wenn man ihr leichtsinnigerweise Regierungsverantwortung gab, stets nur eine Spur der Verwüstung nach sich zog. Ein Triathlon aus Inkompetenz, Intransparenz und verbaler Inkontinenz.
Die Analyse der Wahl wird im links-liberalen Milieu sicher lauten: Häupl hat wegen seinem klaren Pro-Flüchtlings-Kurs gewonnen. Das ist nicht einmal halbrichtig: Erstens hat er nicht gewonnen, sondern knapp 5% verloren. Zweitens schätzen Wähler zwar grundsätzlich einen klaren Kurs mehr als Herumgeeier - auch wenn sie ihn nicht unbedingt teilen. Das ist mehr ein Votum über Stil als über Inhalt. Und der Vergleich macht noch immer sicher: hat man (gefühlt) nur die Wahl zwischen Rot und Blau, ist einem die SPÖ halt doch viel geheuerer.
Die Zuspitzung hat ihr fünf weitere Jahre geschenkt. Die muss man nützen, und sich um die Sorgen der Menschen kümmern. Nicht nur, aber auch im Flüchtlings- und Integrationsbereich. Man darf jetzt nicht auf das naiv-weltfremde Feuilleton reinfallen, das das Votum als Bestätigung einer vermeintlichen Willkommenskultur interpretieren wird. Willkommen heißt man Leute, die man eingeladen hat. Man hat auch kein "Zeugen Jehovas Welcome"-Schild an der Tür hängen.
Man soll helfen, aber sinnvoll und vorausschauend. Wenn es in einem Haus brennt, sollte man nicht den ganzen Bezirk umsiedeln, sondern das Feuer löschen. Und vor Ort helfen, was 20 Mal billiger und daher effizienter ist. Anstatt mit Merkel'scher Humanismus-Hüftschuss-Politik bei Millionen falsche Hoffnungen zu wecken. Man verleitet Hunderttausende zur Flucht, doch statt dem Paradies warten Arbeitslosigkeit und Ghettos.
Man hat die vergleichsweise geringe Immigration schon bisher eher schlecht als recht gemanagt. Man muss schon sehr naiv sein um zu glauben, dass das bei einer viel größeren Menge in viel kürzerer Zeit besser klappen wird. Und man sollte nicht vergessen: auf der Flucht, die Deutschland nicht nur toleriert sondern aktiv inspiriert, werden viele Tausende sterben. In einem vernünftig finanzierten Flüchtlingslager in den Nachbarstaaten Syriens würden sie das nicht. Was daran "gutmenschlich" sein soll, verstehe ich bis heute nicht.
Das Duo Strache/Stenzel konnte nur gut 30% überzeugen. Sehr frei nach Forrest Gump (oder Hump oder Dump, laut Hilmar Kabas): Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen - aber man wußte recht genau, was man bekommt: "Mon Cheri" - außen braun, innen ein besoffenes Früchtchen. Andere haben eine Willkommenskultur, Stenzel eine Abschiedskultur: Pfiat di Gott, Lackerl!
Knapp 70% dachten sich aber: "Wien darf nicht Schlumpfhausen werden!" und haben nicht blau gewählt. Häupl - dieser Arbeiter im Weinkeller des Herrn, dieser homo oenologicus - bleibt unangefochten Nummer 1. Vorwahlfantasien von der Absoluten hat eh niemand ernst genommen. Obwohl 2 Vierterl und ein Achterl sind doch mehr als 50% oder ...?
Der Zahntechniker der Zeit hat nicht allzu sehr an der Weltoffenheit dieser Stadt genagt. Das Strach-nin hat das Klima noch nicht vollständig vergiftet. Den Bürgermeister traut man ihm nicht zu - obwohl er doch Multitasking-fähig ist: er kann 3 Bier gleichzeitig bestellen.
Die Grünen sind wie immer recht wehleidig. Das Spiel um Platz 3 bei der Fussball-WM hat halt auch weniger Zuseher als das Finale. Wenn man das jetzt zur arglistigen Wählertäuschung aufbläst, dann machen sich die Bobos zum Bonobo.
Der World Wildlife Fund wird eine Patenschaft für Manfred Juraczka übernehmen, denn die ÖVP zählt jetzt offiziell zu den bedrohten Arten. Da kann sich Juraczka ja bei seinem Kollegen von der Vorarlber SPÖ Tipps holen, dem Herrn ... hm, könnte man jetzt googeln, aber wozu eigentlich? Nein, bevor man als bürgerlicher Wiener die ÖVP wählt, stellt man lieber Blankoschecks an die NEOS aus. Die sind neu, und hatten daher weniger Zeit, sich zu blamieren. Auch wenn man sich diesbezüglich bemüht. Als Geste an den prozentuell größten Wahlgewinner könnte man Matthias Strolz zum Sonder-Beauftragten für die Kastanien im Prater machen - ein Schaumschläger für die Seifenbaumgewächse.
Doch bei aller verständlichen Erleichterung muss man doch auch der Tante Jolesch Recht geben: „Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist.“ Beide Regierungsparteien haben je ca. ein Zehntel ihrer Wähler verloren, trotz einer passablen Arbeit in den vergangenen Jahren. Der dumpf-grölende FPÖ-Mob hat mehr als 5% gewonnen, obwohl ihre Arbeit, wenn man ihr leichtsinnigerweise Regierungsverantwortung gab, stets nur eine Spur der Verwüstung nach sich zog. Ein Triathlon aus Inkompetenz, Intransparenz und verbaler Inkontinenz.
Die Analyse der Wahl wird im links-liberalen Milieu sicher lauten: Häupl hat wegen seinem klaren Pro-Flüchtlings-Kurs gewonnen. Das ist nicht einmal halbrichtig: Erstens hat er nicht gewonnen, sondern knapp 5% verloren. Zweitens schätzen Wähler zwar grundsätzlich einen klaren Kurs mehr als Herumgeeier - auch wenn sie ihn nicht unbedingt teilen. Das ist mehr ein Votum über Stil als über Inhalt. Und der Vergleich macht noch immer sicher: hat man (gefühlt) nur die Wahl zwischen Rot und Blau, ist einem die SPÖ halt doch viel geheuerer.
Die Zuspitzung hat ihr fünf weitere Jahre geschenkt. Die muss man nützen, und sich um die Sorgen der Menschen kümmern. Nicht nur, aber auch im Flüchtlings- und Integrationsbereich. Man darf jetzt nicht auf das naiv-weltfremde Feuilleton reinfallen, das das Votum als Bestätigung einer vermeintlichen Willkommenskultur interpretieren wird. Willkommen heißt man Leute, die man eingeladen hat. Man hat auch kein "Zeugen Jehovas Welcome"-Schild an der Tür hängen.
Man soll helfen, aber sinnvoll und vorausschauend. Wenn es in einem Haus brennt, sollte man nicht den ganzen Bezirk umsiedeln, sondern das Feuer löschen. Und vor Ort helfen, was 20 Mal billiger und daher effizienter ist. Anstatt mit Merkel'scher Humanismus-Hüftschuss-Politik bei Millionen falsche Hoffnungen zu wecken. Man verleitet Hunderttausende zur Flucht, doch statt dem Paradies warten Arbeitslosigkeit und Ghettos.
Man hat die vergleichsweise geringe Immigration schon bisher eher schlecht als recht gemanagt. Man muss schon sehr naiv sein um zu glauben, dass das bei einer viel größeren Menge in viel kürzerer Zeit besser klappen wird. Und man sollte nicht vergessen: auf der Flucht, die Deutschland nicht nur toleriert sondern aktiv inspiriert, werden viele Tausende sterben. In einem vernünftig finanzierten Flüchtlingslager in den Nachbarstaaten Syriens würden sie das nicht. Was daran "gutmenschlich" sein soll, verstehe ich bis heute nicht.
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